Rede von Fraktionsmitglied Martin Bauer zur Aartalbahn, Kreistag 06.12.2016

(Pressebericht)

Der Kernpunkt des vorliegenden Entwicklungsplans ist die Reaktivierung der Aartalbahn.

Die AfD ist für die freie Wahl der Verkehrsmittel und somit gleichermaßen für eine Politik, die einen breiten Zugang zu freudvollem und selbstbestimmtem Autofahren garantiert wie auch mit der Schaffung attraktiver Angebote im Bus- und Bahnverkehr an die Menschen denkt, für die der eigene PkW nicht die optimale Wahl ist oder die die Um- und Mitwelt schonen wollen.

 

Wir befürworten vom Grundsatz her auch einen Museumsbetrieb, weil er ein kommunales Wahrzeichen ist, was inmitten des Globalismus ein Bewusstsein für die industrielle Kontinuität schafft, der unser Deutschland seinen Wohlstand verdankt und uns überhaupt erst instand setzt, fremdem Menschen zu helfen.

Die AfD wehrt sich aber entschieden gegen falsche Etiketten. Ein Motor der Regionalentwicklung kann und wird die Aartalbahn nicht werden. Sondern ein Beitrag innerhalb eines vernünftigen Gesamtkonzepts.

Nach unserer Einschätzung erfüllen die sich abzeichnenden Planungen zur Aartalbahn für teures Geld zwei Funktionen: einen (bei Lichte betrachtet bescheidenen) Beitrag zum Tourismus und zur LaGa 2018 sowie – und das ist wichtig – die Möglichkeit der Erhaltung einer unersetzlichen Strecke für die zukünftige Nutzung.

Die AfD bekräftigt ihr Interesse an einem großen Entwurf für die Lösung aller wichtigsten Verkehrsprobleme im Rheingau-Taunus-Kreis, wozu vor allem eine leistungsfähige, ortsumgehende Straßenverbindung in Ost-West-Richtung gehört (– am besten als Schnellstraße und mit Rheinquerung. –) Die AfD ist nicht gegen Naturschutz oder den Erhalt auch unberührter Landstriche, weist aber darauf hin, dass wer a sagt mit einem Ja zur Metropolregion und zur unbegrenzten Ansiedlung von neuen Menschenmassen, auch b sagen sollte mit der wirksamen Abhilfe für die Bürger.

Genauso wesentlich ist die Nord-/Südrichtung mit dem Anschluss der hinteren Kreisteile. Der Idealfall wäre auch hier wieder ein großes Konzept einer schnellgetakten Zugverbindung vielleicht sogar mit Tunnellösung. Wenn viermal die Stunde ein Zug fährt, der in der Zeit, um eine Kaffeetasse zu trinken von Taunusstein oder Bad Schwalbach bis Wiesbaden bringt (- alternativ in fünf Minuten zusätzlich bis Mainz -), am Stau vorbei, sicher und trocken, – dann ist es mit dem Autokrieg auf Taunussteiner und Wiesbadener Durchfahrtstraßen vorbei. Die Kommunalfinanzen könnten am volkswirtscshaftlichen Nutzen genesen, statt an den Beutezügen durch die Portemonnaies von einen Moment unachtsamen geblitzten Autofahrern.

Meine Fraktion wird heute mit Enthaltung stimmen, weil wir die bestehenden provisorischen Konzepte zwar kritisch sehen, kostenträchtig und fragmentarisch zugleich, – wir aber andererseits Ja sagen zum Erhalt der Strecke und zum Ausbau unserer lokalen Infrastruktur und der Flächenerschließung. Nur Geld, was vor Ort investiert wird in die Potentiale von Heimat und Bürgern, ist kluge Zukunftsvorsorge in einer Zeit, die gezeichnet ist von einer nun mehr als zehn Jahre währenden  Bankrottverschleppungspolitik auf der makroökonomischen Ebene und den demographisch unerbittlich fatalen Trends.

Veröffentlicht in Kreisverband Rheingau Taunus.