Informationen zum Kreis Darmstadt-Dieburg

Wappen_Darmstadt_Dieburg

Das Gebiet des heutigen Landkreises Darmstadt-Dieburg war schon früh besiedelt. Spuren aus der Stein- und der Eisenzeit sind an mehreren Stellen zu beobachten. Der Ringwall in Fischbachtal weist evtl. auf eine keltische Besiedlung hin. Die Römer annektierten das Kreisgebiet Ende des ersten nachchristlichen Jahrhunderts. Etwa 125 n. Chr. wurde im Bereich des heutigen Südhessen als untere Verwaltungseinheit die Civitas Auderiensium mit dem Hauptort Dieburg gegründet. Während das westliche Kreisgebiet eher dünn besiedelt blieb, wurde das Dieburger und Umstädter Land im Osten planmäßig kolonisiert.

Nach dem Rückzug der Römer nahmen zunächst Alamannen, dann ab 506 Franken Besitz vom Kreisgebiet. Sämtliche Ortsnamen, die auf -heim enden, sind fränkische Gründungen.

Danach zerfällt das Gebiet in unterschiedliche Besitzungen. Im Westen etablieren sich die Grafen von Katzenelnbogen, die Darmstadt, Groß-Gerau, Zwingenberg und (innerhalb des heutigen Kreises) Ober-Ramstadt und Reinheim zu Städten ausbauen. Der westliche Teil des Kreises lag in ihrer Herrschaft, Weiterstadt und Griesheim mit ihren Ökonomiehöfen versorgten die Burgen der Grafen in den Residenzen Darmstadt und Groß-Gerau, während Pfungstadt und Seeheim Verwaltungssitz eines eigenen Amtes wurden. 1476 fiel der gesamte Besitz Katzenelnbogens an Hessen. Im östlichen Teil des heutigen Kreises ist die Territorialgeschichte wesentlich komplizierter. Neben Kleinbesitzungen, die nur wenige Dörfer umfassten, gab es einige größere Gebiete, die aber selten die Größe heutiger Gemeinden erreichten. Sie wurden entweder von lokalem Adel verwaltet (Eppertshausen) oder gehörten zu größeren Grafschaften oder Fürstentümern. So gehörte Groß-Umstadt mit Otzberg je zur Hälfte zur Pfalz und zu Hanau, Babenhausen mit Schaafheim insgesamt zu Hanau und Dieburg mit Münster und Groß-Zimmern zum Kurfürstentum Mainz, das versuchte, eine Landverbindung zwischen seinen rheinhessischen und unterfränkischen Besitztümern zu erlangen. Während fast alle Gebiete in der Reformation protestantisch wurden, blieben Dieburg, Münster, Groß-Zimmern und Eppertshausen katholische Exklave, was sich bis heute im Wahlverhalten auswirkt.

Nach dem Reichsdeputationshauptschluss 1803 wurde das ganze Gebiet Hessen-Darmstadt, dem späteren Großherzogtum Hessen, zugeordnet (ausgenommen Dorndiel, Radheim und Mosbach, das erst 1817 zu HD kam). Hier entstanden zunächst die Ämter Darmstadt, Reinheim und Dieburg, das Gebiet westlich Darmstadt gehörte zeitweise zum Amt Groß-Gerau. Dann entstanden die beiden Kreise Darmstadt und Dieburg in der Provinz Starkenburg.

Darmstadt schied 1938 als kreisfreie Stadt aus seinem Kreis aus, es bildeten sich der Stadt- und der Landkreis Darmstadt, die Stadt blieb aber Verwaltungssitz beider Kreise. Der Kreis Dieburg wurde im Zuge derselben Reform zum Landkreis Dieburg, weiterhin mit Dieburg als Kreisstadt; einige Verwaltungsaufgaben wurden aber nach Groß-Umstadt abgegeben.

Im Rahmen der Gebietsreform in Hessen wurden aus beiden Landkreisen zum 1. Januar 1977 der heutige Landkreis Darmstadt-Dieburg geschaffen.[2] Einige Orte wurden zuvor anderen Landkreisen zugeteilt: So kamen Brensbach und Fränkisch-Crumbach zum Odenwaldkreis, Ober-Roden und Urberach (Stadt Rödermark) sowie Nieder-Roden (zur Stadt Rodgau) kamen zum Landkreis Offenbach. Die immer noch kreisfreie Stadt Darmstadt gab die Sankt Stephans-Siedlung an Griesheim ab. Darmstadt wurde Sitz der Kreisverwaltung, Dieburg blieb Außenstelle.

Karte_DA_DI

Städte
Babenhausen (15.669)
Dieburg (14.921)
Griesheim (26.198)
Groß-Bieberau (4613)
Groß-Umstadt (20.754)
Ober-Ramstadt (14.697)
Pfungstadt (24.002)
Reinheim (16.180)
Weiterstadt (Sitz: Riedbahn) (24.274)
Gemeinden
Alsbach-Hähnlein (Sitz: Alsbach) (9170)
Bickenbach (5577)
Eppertshausen (6069)
Erzhausen (7699)
Fischbachtal (Sitz: Niedernhausen) (2593)
Groß-Zimmern (13.780)
Messel (3815)
Modautal (Sitz: Brandau) (4967)
Mühltal (Sitz: Nieder-Ramstadt) (13.254)
Münster (14.068)
Otzberg (Sitz: Lengfeld) (6288)
Roßdorf (11.982)
Schaafheim (9076)
Seeheim-Jugenheim (Sitz: Seeheim) (15.761)

(Einwohner am 31. Dezember 2013)

Quelle: Wikipedia

Veröffentlicht in Kreisverband Rheingau Taunus.

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